Der JugendTheaterClub (JTC), welcher bereits in seiner ersten Inszenierung mit der „Welle“ Aufsehen erregte, bietet mit dem Stück „Haste Scheiße am Schuh...-mehr als eine Nummer im System“ einen starken, emotionalen Beitrag über ein heutiges Lebensgefühl, so packend wie seinerzeit Goethes Werther.

„Haste Scheiße am Schuh ...“ erzählt die Geschichte von Thiemo, der zunächst aufgrund
intellektueller Unterforderung in Schule und Familie verhaltensauffällig wird und in der
Folge durch falsche Entscheidungen und falsche Sozialisationsmassnahmen in eine
Karriere durch Entzugsanstalt, Jugendarrest und Drückerbande, bis hin zur
Suizidgefährdung gedrängt wird.
Sein einziger "Rettungsanker" scheint seine Ex-Freundin Sophie zu sein. Doch die ist
vollauf damit beschäftigt ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.

Schein Oder Sein. Das SOS eines jungen Menschen.
Persönlich, personell, entpersonalisiert, kategorisiert, katalogisiert und als Systemnummer
verwaltet.
Vor lauter Gedanken um den Sinn des Seins scheint er sich selbst kaum mehr finden zu
können.
Was in der heutigen Gesellschaft im Bezug auf junge Menschen einzig zu zählen scheint
ist die optimale zukünftige Einsetzbarkeit des Individuums als „Human Resources“.
-Interessiert es unsere Gesellschaft, ob die Seelen der Jugendlichen innerhalb dieser
Entwicklung gesund „hinterherkommen“?
-Ist in Problemfällen überhaupt noch Zeit genau hinzuschauen?
-Wird in unserem System noch gefördert oder nur noch gefordert?
Das sind die Fragen, die Autor Frank Landua mit seinem Stück „Haste Scheiße am
Schuh ...“ aufwirft.
„Haste Scheiße am Schuh ...“ ist ein hochdynamisches Stück voller tragikomischer
Momente und starker Emotionen am Puls der Zeit und nah an der Erlebniswirklichkeit der
heutigen Jugend.